Wie die APA am 23.10.2013 meldet, leiden rund 200.000 Menschen in Österreich alljährlich an einer Herbst-Winter-Depression. Die Ursachen für die Regelmäßigkeit dieser psychischen Erkrankung werden jetzt auch in einer weiteren Studie von der MedUni Wien erforscht.
Durch experimentelle Versuchsanordnungen soll der Einfluss von Licht auf Kranke wie Gesunde untersucht werden. Konkret geht es um das Enzym Monoaminooxidase A (MAO A). Dieses trägt beim psychisch gesunden Menschen dazu bei, Botenstoffe wie Serotonin, Dopamin und Noradrealin geregelt im Gehirn abzubauen. Die Hypothese der Wissenschaftler ist, dass dieses funktionelle Gleichgewicht bei Menschen mit Herbst-Winter-Depression gestört ist, schreibt „Der Standard“.
Der momentane Stand des Wissens ist, dass die saisonal-affektive Störung durch den Mangel an Tageslicht ausgelöst wird. Denn wenn im Herbst und Winter zu wenig Licht auf die Netzhaut fällt, produziert die Zirbeldrüse in unserem Gehirn mehr von dem Hormon Melatonin. Melatonin (das „Schlafhormon“) ist für unseren Tag-Nacht-Rhythmus mitverantwortlich, mindert den Antrieb und wirkt dämpfend. Da es über einen Abbauprozess aus Serotonin (dem „Glückshormon“) produziert wird, kommt es auch zu einem niedrigeren Serotoninspiegel und damit den negativen Auswirkungen auf die Stimmung. Diese Prozesse im Gehirn werden nun von den Forschern noch genauer untersucht.
Typische Symptome der saisonal abhängigen Depression (SAD) sind eine gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, Reizbarkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis (dauerhafte Müdigkeit) und ein vermehrtes Verlangen nach Süßem und Kohlehydraten.
Die Lichtverhältnisse sind ja zwar nicht beeinflussbar, trotzdem können Sie etwas tun um die Befindlichkeit zu verbessern. Zum Beispiel diese Dinge:
- Bewegung und frische Luft: Auch bei schlechtem Wetter und möglichst bei Tageslicht! Durch regelmäßige Bewegung wird der Serotonin-Spiegel erhöht und das führt zu einer Stimmungsaufhellung!
- Düfte: Z.B. Bergamotte- und Jasminöl wirken sich positiv auf die Stimmung aus. Geben Sie einige Tropfen davon in eine Aromalampe.
- Leuchtende, helle und belebende Farben: Verwenden Sie sonnenlichtähnliche Farbnuancen wie z.B. orange, gelb und rot in ihrem Umfeld. Dekorieren Sie z.B. Ihren Wohnbereich mit bunten Kissen, einem farbenfrohen Bild, einem bunten Blumenstrauß etc.
- Gesunde Ernährung: Als allgemeine Richtlinie gilt hier regional, saisonal und biologisch.
- Lichttherapie: Sehr gute Erfolge erzielt man bei einer saisonal abhängigen Depression mit der Lichttherapie. Diesbezüglich berate ich Sie in meiner Praxis auch gerne ausführlich.